Kreuzzüge nicht als Ausrottung des Islam geplant

Erstellt von Justus am 26. Oktober 2002 um 19:02 Uhr

George W. Bush, der ja so gerne vom Kreuzzug gegen die "Achse des Bösen" oder sogenannte islamische "Schurkenstaaten" sprach, dürfte staunen: Im ersten Kreuzzugsaufruf von 1095 rief Papst Urban II. unter dem Leitspruch "Deus vult" (lat. Gott will es.) die gesamte Christenheit dazu auf, der unterdrückten Christenheit des oströmischen Reiches beizustehen und für deren Freiheit zu sorgen. Nach Theologen der damaligen Zeit sollte die Teilnahme am Kreuzzug als Form der Buße anerkannt werden und zum Ablass vorangegangener Sünden des Kreuzfahrers führen. Von einem Kampf gegen den Islam an sich war seinerzeit noch nicht die Rede. Desweiteren fiel das Wort Jerusalem in der ersten Kreuzzugspredigt auch noch nicht. Die Verselbstständigung des Kreuzzugsgedankens ließ allerding nicht lange auf sich warten. Etwaige Verfolgungen von eropäischen Juden waren von den religiösen Führern nicht gewollt.


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Kommentare zu diesem Ammenmärchen (Kommentar schreiben)

  1. Christina hat am 27. Oktober 2002 um 12:09 Uhr geschrieben:
    Versorgung der adeligen Nachkommen
    Die Kreuzzüge waren aus der sicht der beteiligten Adeligen eine MÖglichkeit nachgeborene oder auch überzählige Kinder mit Land und dem sonst nötigsten zu versorgen. Es konnten nicht alle nicht erbenden Kinder in ein Kloster gehen, - soviele gab es davon noch nicht.

    Der tiefere Sinn der Kreuzzüge war also die Versorgung des Adels.

  2. Lutz hat am 28. Oktober 2002 um 23:21 Uhr geschrieben:
    Kreuzzüge
    Gleichzeitig sollte das Unwesen der Fehden zwischen dem Adel eingeschränkt werden. Da der Aufruf des Papstes sich außerdem vor allem an den Adel richtete, auch wenn dessen Wirkung auch Bauern, Bürger und sogar Kinder erreichte, ist der Kampf gegen die islamischen "Sarazenen" sicher miteinberechnet worden. Ein "friedlicher" Aufruf war das sicherlich nicht.

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