weltweiter wassermangel infolge fleischproduktion
Im zuge einer wasserkonferenz des stockholm international water institutes (SIWI) wurde behauptet, dass ein weltweiter wassermangel infolge steigender fleischerzeugung zu erwarten sei. im detail wird behauptet, dass für ein mit getreide gemästetes rind 15 cbm (15 000 liter) wasser pro kg fleisch verbraucht werden, für getreide jedoch nur 0,4 bis 3 liter pro kg.
diese behauptung ist absolut falsch.
1. ein rind wird im wesentlichen mit grünfutter, silage und dergleichen gefüttert und nicht mit getreide. das wäre auch nicht artgerecht und würde unnötige ernährungsstörungen nach sich ziehen.
2. verbraucht ein rind bei einer mastdauer von etwa 18 monaten und einer täglichen durchschnittlichen wasseraufnahme von etwa 15 liter ca. 8000 liter wasser. bei einer fleischausbeute von ca. 360 kg entspricht das etwa 22 liter pro kg fleisch.
3. rechnet man zu diesem wasserverbauch noch wasser für die kuh (mutter), die stallreinigung, die schlachtung und die aufbereitung von fleisch, kommt man auf insgesamt etwa 30 bis 50 liter pro kg rindfleisch und nicht auf 15 000 l wie von sog. experten der siwi-konferenz behauptet.
die info dürfte nach bisherigen erfahrungen von einer veganerorganisation verbreitet worden sein.
ähnliche fehlinformationen werden auch von schweinefleisch und hamburgern regelmäßig produziert.
leider machen sich nur selten leute die mühe, die zahlen auf ihre plausibilität zu prüfen.
Quelle: http://www.vistaverde.de/news/Politik/0408/16_wasser.php
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Niels Martens hat am 24. August 2004 um 08:54 Uhr geschrieben:
Jauche?
Es gilt aber auch zu beachten, dass Ausscheidungen der Tiere einen erheblichen Beitrag zur (Grund-)Wasserverschmutzung liefern bzw. unter hohem Aufwand geklärt werden müssen.
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karlchen hat am 24. August 2004 um 20:44 Uhr geschrieben:
das Gras braucht auch Wasser
Wenn du in Betracht ziehst, dass die Pflanzen, die die Kuh frisst, auch Wasser brauchen und dieses dazu rechnest, wirst du merken, dass dein errechneter Wert viel zu niedrig ist!
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hans kreimel hat am 03. September 2004 um 10:11 Uhr geschrieben:
gras-wasserverbrauch und jauche
gras wächst sowieso, egal ob es von einer kuh gefressen wird oder nicht. zudem ist der wasserverbrauch des grases nichts anderes als aus dem boden aufgenommenes wasser, das über die blätter verdunstet wird. durch die verdunstung wird gleichzeitig unser klima reguliert und CO2 der luft entzogen. ein erheblicher teil des regens wird erst durch die pflanzenverdunstung möglich.
stichwort jauche: wildlebende und im freiland gehaltene tiere koten und urinieren das ganze jahr im freien, leider oft auch immer auf den selben plätzen. gerade im winter können große teile dieser exkremente nicht im boden gespeichert werden. kot und urin von tieren in stallhaltung wird in einer gülle- oder jauche-grube gesammelt und nur während der vegetationszeit augebracht, wenn die pflanzenwurzeln die nährstoffe auch sofort aufnehmen können. zudem ist eine gleichmäßige ausbringung der jauche/gülle gewährleistet, damit wird punktuelle überdüngung vermieden. um eine überdüngung zu verhindern, dürfen nur gewisse mengen an gülle/jauche pro flächeneinheit ausgebracht werden.
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Mister X hat am 03. September 2004 um 15:01 Uhr geschrieben:
Wasserkreislauf
In der Schule hab ich mal was vom Wasserkreislauf gelernt. da hieß es: Wasser kann nicht vernichtet werden. Die Menge Wasser (bzw. die Bestandteile) bleiben immer gleich. die können nur anders gebunden werden (reines Wasser, in Pflanzen oder in der Jauche).
So könnte man behaupten das weniger Trinkwasser zur Verfügung steht, aber Wasser ist immer gleich.
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Torben hat am 16. Dezember 2004 um 15:30 Uhr geschrieben:
Falsche Tatsachen
Bei der Ignoranz und Beschränktheit bekomme ich die Krise. Als Umwelttechniker und Vegetarier ist das oben beschriebene Problem weltweit durchaus von Bedeutung. Vielleicht nicht in Europa, aber in den meisten Ländern der Erde, in denen der Wasserhaushalt leider nicht so ausgeglichen ist wie in Deutschland. Es gibt unzählige Seiten im Internet, die dieses Problem behandeln. Hier ein Ausschnitt (Der Anbau von Futtergetreide verschwendet auch Wasser. In Kalifornien, inzwischen der US-Staat mit der größten Milchproduktion, erfordert die Viehhaltung fast ein Drittel des Bewässerungswassers. Das Zentrum der Nation, was Rinderweiden angeht — Colorado, Kansas, Nebraska und der „Pfannenstiel" von Texas —, verwendet Futterpflanzen, die mit Wasser aus dem Ogallala-Grundwasservorkommen bewässert werden, in dem sich manche Bereiche schon gravierend abgesenkt haben. Da die Hälfte des an US-Rinder verfütterten Getreides und Heus auf bewässertem Land angebaut wird, werden mehr als 3000 Liter Wasser verbraucht, um ein Kilo Rindfleisch zu produzieren. Das zur täglichen Fleisch-, Milch-und Eierversorgung eines typischen Amerikaners aufgewendete Wasser entspricht wahrscheinlich in etwa dessen häuslichen Wasserverbrauch, nämlich rund 380 Litern. Fleischproduktion in anderen wohlhabenden Ländern bedingt ähnliche Kosten an Ressourcen. Der Bedarf an Energie der getreidegefütterten Schweinefleisch- und Geflügelproduktion in Europa übersteigt jenen in den USA wegen der großzügigen Verwendung von Düngemitteln in Europa. Japanische Rindfleischproduzenten füttern ihre Tiere gewöhnlich mit doppelt soviel Getreide wie die amerikanischen, im Bemühen, das butterweiche Rindfleisch zu produzieren, um das sich die Japaner reißen. In Neuseeland werden dagegen Schafe und Rinder ausschließlich von Gras ernährt: der Energieverbrauch pro Kilo Schafs- oder Rindfleisch beträgt dort ein Viertel von dem in Großbritannien.) Gerade in Entwicklungsländern ist das ein großes Problem. Das wenige Wasser was dort vorhanden ist, wird zur Bewässerung von Tierfutter verwendet. Wenn man Nutzpflanzen für Menschen anbauen würde, d.h. die Menschen sich vegetarisch ernähren würden, dann würde es keine Hungersnöte geben. Aber mit steigendem Anspruch wird Fleisch verlangt.....Guten Appetit
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hans k. hat am 01. Januar 2005 um 12:11 Uhr geschrieben:
hallo torben
ein paar dinge fallen mir zu deinem kommentar ein:
* bezichtigst du alle leute, die eine andere meinung als du vertreten, der ignoranz und der beschränktheit? okay, es gibt einen mainstream. aber jede zeit besitzt ihre irrtümer.
* die zahl der internet-seiten, die sich mit wassermangel infolge fleischerzeugung befassen, sagt absolut überhaupt nichts über die tatsächliche bedeutung des problems aus. die wissenschaftler, die sich weltweit mit diesem problem fundamental beschäftigen, kannst du auf vermutlich zwei händen abzählen. was du auf den unzähligen hp´s nachlesen kannst, ist zu 99% ideologisch aus deren arbeit gefiltert.
* dass landwirtschaftlich genutzte flächen bewässert werden, sehe ich nicht als problem. dieses wasser wird durch die pflanzen mit einem hohen wirkungsgrad verdunstet und zu rund 50 % im umkreis von etwa 300 km (klimaabhängig) wieder zu regen.
* dass in manchen regionen die grundwasserstände sinken, hängt in erster linie mit dem mangel an tiefwurzlern zusammen. würde man weltweit 5 bis 10 % der nichtwaldflächen mit tiefwurzelnden (baum)-arten bepflanzen, erreichte man damit einen vielfach höheren beitrag zum klima- und wasserschutz als wenn sich in hinkunft 5 % der weltbevölkerung mehr vegetarisch ernähren.
dass vegetarische ernährung den wasserhaushalt auf dieser erde marginal beeinflusst, bezweifle ich persönlich.
* in welchem/r entwicklungsland/region verursacht die bewässerung von tierfutter eine hungersnot? meines wissens sind hungersnöte heute in gebieten vorzufinden, wo akute dürre und/oder bürgerkriege auftreten. probleme mit wasser sind in der dritten welt in der regel nicht auf intensivtierhaltung zurückzuführen, sondern auf sanitäre mängel und medizinische unterversorgung. aber du kannst mich da gerne korrigieren.
* wenn du behauptest, dass 1 kg rindfleisch 3000 liter wasser verbraucht, könnte ein anderer behaupten, dass jedes kg rindfleisch dafür sorgt, dass 3000 l wasser aus für pflanzen schwer erreichbaren zonen wieder in die ökosphäre klimaunterstützend zurückgebracht werden.
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André hat am 07. Januar 2005 um 15:20 Uhr geschrieben:
Wasserrechnung nutzlos - betrachtet lieber die Energie
In der Rechnung wird davon ausgegangen, dass eine bestimmte Menge Wasser verschwinden würde. Das ist natürlich nicht möglich. Allerdings wird Wasser vorübergehend landwirtschaftlich nutzlos gemacht - es versickert, verschmutzt etc.
Was allerdings ernsthaft berechnet werden kann, ist der "Wirkungsgrad" der einzelnen Güter. Der energetische Aufwand, ein Land vegetarisch zu ernähren ist ein ein Bruchteil dessen, Menschen "nach ihrem Geschmack" zu ernähren. Wenn alle Länder der Erde essen wollten wie Europäer, blieben viele auf der Strecke.
Fazit: Wollt Ihr dekadent sein, esst nur noch Fleisch von fleischfressenden Tieren. Schade nur, dass es IMHO nicht schmeckt.
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hans k. hat am 06. Februar 2005 um 11:32 Uhr geschrieben:
wirkungsgrad
hallo andre
der wirkungsgrad bei vegetarischer ernährung ist sicherlich höher als bei fleischreicher ernährung. dass es nur ein bruchteil ist, kann ich nicht nachvollziehen. nahrung tierischer herkunft enthält höherwertige eiweiße, ist in der regel höher verdaulich und energiereicher.
ernährung mit einem mehr oder weniger hohen anteil tierischer herkunft ist für heutige mitteleuropäer artgerecht. mischkost mit mässigem fleischanteil hat eine positiven einfluss auf lebenserwartung und gesundheit. veganismus und überwiegend fleischkost wirken überwiegend negativ.
es kommt natürlich immer auf die lebensumstände an. wenn du schwerarbeiter bist, überforderst du dein verdauungssystem, wenn du täglich bis zu fünf kilogramm obst und gemüse futtern musst.
fleisch und obst/gemüse sind schwer vergleichbar. letzteres verfügt oft über einen sehr hohen wasseranteil. man müsste für einen vergleich schon die trockensubstanzgehalte oder die nährstoffgehalte heranziehen!
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Torben hat am 23. Februar 2005 um 09:26 Uhr geschrieben:
Water footprint
Hier mal ein paar wissenschaftlich gesicherte Infos zum Water footprint von Personen und Ländern. (www.waterfootprint.org)
ca. 13000 m3 Wasser/ t Rindfleisch vs. 1200 m3 Wasser / t Reis
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analytiker hat am 03. April 2005 um 23:51 Uhr geschrieben:
wasser ...
... geht insgesamt nicht verloren. relevant ist, wenn es irreversibel verschmutzt wird. wenn wasser aus tieferen schichten wieder in die biosphäre zurückgebracht wird, hat das sogar einen positiven effekt auf das klima. mit pseudo-wasserverbräuchen kann man gut leute aufschrecken.
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janine hat am 25. März 2010 um 15:01 Uhr geschrieben:
schau dir mal den film "home" an, da sieht man wie fleisch "produziert wird" und wieviel wasser es wirklich braucht... Das gibt schon zu denken...
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