Mythen zum Thema Geburt 22.07.2013
Geburten – um kaum ein anderes Ereignis im menschlichen Leben ranken sich so viele Mythen wie um den Beginn. Ab einem bestimmten Alter wissen alle, dass es nicht der Klapperstorch ist, der die Kinder bringt, doch andere Mythen rund um das Kinderkriegen sterben nicht aus.
Der Mond besitzt keinen Einfluss
„Bei Vollmond werden besonders viele Kinder geboren“. Diese Vorstellung verbindet gleich zwei mythische Stichworte. Wissenschaftlich jedoch ist das nicht belegt, Kinder werden bei allen Stellungen des Mondes rechnerisch einigermaßen gleich verteilt geboren. Gerne wird auch behauptet, dass Mädchen später zur Welt kämen als Jungen. Das wird augenzwinkernd verbunden mit dem Hinweis, sie müssten sich erst noch schminken. Tatsache ist jedoch, dass nur wenige Geburten zum errechneten Zeitpunkt stattfinden – unabhängig vom Geschlecht.
Vererbtes Schmerzempfinden?
Genauer hinschauen ist bei einem weiteren Mythos gefordert: „Wenn die Mutter zumeist schwere Geburten erlebte, wird das auch bei der Tochter so sein“, heißt es. Eine genetische Vererbung in diesem Punkt gibt es allerdings nicht. Entscheidend ist hier die Empfindung von der Geburtserfahrung, die sich durch die Erzählungen von der Mutter auf die Tochter überträgt. Sie entscheidet darüber, mit welcher Schmerzerwartungshaltung die Tochter in den Geburtsvorgang geht.
Die Schmerzen verschwinden schnell
„Wenn das Kind erst einmal auf der Welt ist, sind auch die Gebärschmerzen der Frau verschwunden“. Dieser Mythos stimmt tatsächlich, da die Gebärmutter nicht mehr arbeiten muss. Außerdem werden Glückshormone ausgeschüttet, die schmerzstillend wirken. So bestätigen nahezu alle Mütter, dass sie (nach einer normalen Geburt ohne Komplikationen) alle Schmerzen vergessen, sobald ihr Nachwuchs da ist und ihnen auf die Brust gelegt wird. Und noch etwas ist kein Mythos: Zigaretten- und Alkoholkonsum der schwangeren Mutter können zu schweren Schäden beim Kind führen.
(Bild: Tom Adriaenssen/Wikipedia unter CC BY-SA 2.0)
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